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Schnupfen unter Palmen - krank auf Reisen

Es ist Anfang Dezember. In Deutschland bricht der Winter gerade so richtig an. Zuhause, im Sauerland, erreichen die Temperaturen schon Minusgrade. In den sozialen Medien lassen sich meine Freunde schon im Weihnachtlichen Strickpullover blicken und freuen sich darauf, die ersten Türchen im Adventskalender zu öffnen.

 

Bei mir sind es konstant mindestens 30 Grad Celsius, von Winter und Weihnachten ist in dem größtenteils muslimisch geprägten Land weit und breit nichts zu spüren. Und doch sitze ich in einer Wolldecke eingehüllt am Laptop und schlürfe mit laufender Nase heißen Tee und Esse Suppe während ich diesen Blog schreibe. Ich bin krank, schon zum zweiten Mal innerhalb der vergangenen sieben Tage. Ich habe die Vermutung, dass das an dem für mich ungewohnten Wetter und dem häufigen rapiden Wechsel zwischen heiß und kalt liegt. Draußen ist die Luft natürlich stets heiß und schwül, zumal die Regenzeit hier auch allmählich anfängt. Die meisten Räumlichkeiten hier sind jedoch mit Klimaanlagen ausgestattet, die einen extremen Kontrast zum Klima vor der Tür erschaffen.

 

Es fühlt sich nicht selten so an, als betrete man statt einem klimatisierten Supermarkt die Kältewüste der Antarktis. Schneestürme der eisigen Tundra wären nichts gegen die kühle Brise, die einem aus den Klimaanlagen erbarmungslos auf die verschwitzte Haut weht. Das Atmen fällt bei der unfassbar trockenen Luft schwerer als Sand zu inhalieren. Auch Flugzeuge, Hostels, Einkaufszentren, sogar Taxis sind da ganz schlimm. Klingt übertrieben? Erzähl das mal meinem Fieberthermometer.

 

Dazu gibt es eine mehr oder weniger lustige, weil recht ironische Anekdote. Sie handelt davon, wie ich zum ersten Mal auf meiner Reise krank wurde. Nicht mehr als zwei oder drei Tage waren nach meiner Ankunft in Jakarta vergangen. Man lernt innerhalb kürzester Zeit tolle Menschen vom anderen Ende der Welt kennen, und lässt sich schnell mal dazu bequatschen das gemütliche Hostel zu verlassen, um einen Ausflug zu einer der unzähligen hiesigen Shopping Malls (Einkaufszentren) zu unternehmen. So kam es, dass ich mich mit einer neuen Bekannten aus Mexico City auf dem Weg zur Mall wiederfand – völlig durchnässt, denn wir waren geradewegs in einen heftigen Regenschauer gelaufen. Klar, es war Mitte November, da fängt die Regenzeit in Indonesien gerade an. Ab und zu heftiger Regen für eine halbe Stunde bis Stunde, dann wieder strahlender Sonnenschein oder schwüle Hitze bei bewölktem Himmel. Jedenfalls kamen wir klatschnass an der Mall an und waren der eiskalten Luft der Klimaanlagen schonungslos ausgesetzt. Die fünfzehn Minuten in der Kälte haben anscheinend schon gereicht, denn am nächsten Morgen wachte ich mit dröhnendem Schädel und leichtem Fieber auf, und der Hals kratzte. Warum war ich nochmal überhaupt mit in die Mall gegangen? Ach ja, ich wollte mir eine Regenjacke kaufen...

 

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Ich machte den Fehler, nach meinen Symptomen zu googeln, was meine paranoide Ader nur noch weiter anheizte. Man liest von den verrücktesten Dingen, bildet sich schnell noch ein paar andere Gebrechen ein und schon hat man Malaria. „Klar, ich war ja kürzlich noch im Norden Thailands und bin jetzt in Indonesien. Da kann das schon mal vorkommen.“, sind Gedanken, die einem unweigerlich durch den Kopf schwirren. Wichtig ist in solchen Situationen, sich weder verrückt zu machen, noch seine Symptome zu unterschätzen. Vor allem viele Rucksackreisende beachten erste kleine Anzeichen auf tropische Krankheiten oft nicht und lassen sich im Unglücksfall der tatsächlichen Malaria zu spät behandeln. Fehleinschätzungen können leicht passieren, zumal die Symptome manchmal erst Wochen später beginnen aufzutreten.

 

Ich ging einfach mal auf Nummer Sicher und ließ mich vom nächstgelegenen Arzt einmal durchchecken, obwohl ich mir fast sicher war, dass es nichts ernstes ist. Und ich behielt Recht. Die Ärztin vermutete die Ursache auch beim ungewohnten und wechselhaften Klima und empfahl mir, mich einfach ein bisschen auszuruhen und kopfschmerz- und fiebersenkende Tabletten zu nehmen, von denen ich sogar noch welche aus Deutschland dabei hatte. Keine große Sache also. Ich brauchte kaum einen Tag um mich wieder zu erholen. Angst haben, im Urlaub oder auf längeren Reisen mal krank zu werden, braucht man jedoch nicht. Die Ärztin kam mir sehr kompetent vor und hat mich ausgiebig untersucht.

 

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Und jetzt bin ich wieder krank, schon seit ein paar Tagen. Diesmal kein Fieber, dafür Schnupfen, Husten, juckende Augen und Kieferhöhlenentzündung. Naja, wenigstens fühlt es sich in der Hinsicht an, als wäre der Winter wieder da. Also mach ich mir am besten gleich noch einen Tee, lege die Decke gar nicht erst wieder ab und läute zu den größten Winter-Hits von Rolf Zuckowski die Weihnachtszeit in Indonesien ein.

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