Von Chiang Mai aus unternahm ich eine Tour in den Doi Inthanon Nationalpark, um die Pagoden der Königin und des Königs zu sehen und den Kew Mae Pan zu bewandern.
DOI INTHANON NATIONALPARK
Die erste Station der Tour waren die beiden Pagoden der Königin und des (verstorbenen) Königs. Die gigantischen Türme wurden zu Ehren des königlichen Paares errichtet und um ihrem jeweils 60. Geburtstag zu gedenken. Sie sahen selbst im dichten Nebel früh morgens noch prunkvoll und majestätisch aus.
Die frisch gebackenen Kokosnussbällchen aus dem Ort konnte man im Garten, der die beiden Türme umgibt, genießen. Hier war ich froh, meinen Heartbeat Teller dabei zu haben, da das Essen, wie fast alles in Thailand, in unfassbar viel Plastik gepackt wird. Der Teller ist da eine umweltfreundliche und gesunde Alternative.
Als nächstes ging es nach einer 30-minütigen Fahrt den Berg hinauf ab in den Regenwald. Ca. zwei Stunden lang wanderte ich über matschige Trampelpfade des Kew Mae Pan Nature Trail durch die tiefgrünen Wälder.
Auf den ersten Blick mag es scheinen, als sei dort nicht viel mehr als jede Menge Grüntöne zu sehen, doch wenn man genauer hinschaut stellt man fest, dass der Regenwald eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Naturphänomenen zu bieten hat.
Dieser Fluss mündet in den Ping River und letztendlich auch in den Chao Praya, wo er Millionen von Menschen versorgt.
In dem Nebelwald erfolgt ein großer Teil des Niederschlags in Form von Nebeltropfen. Hierbei kondensiert der Nebel an den Blättern und tropft auf den Boden. Da sich die Blätter wegen des kühlen Klimas so langsam zersetzen, funktionieren die Laubschicht und die Humusschicht wie ein dicker Schwamm. Dieser Schwamm verhindert, dass überflüssiges Wasser an der Oberfläche abfließt und so eine Sturzflut bei starkem Regen verursacht. Während Trockenperioden werden die gespeicherten Wasserreserven freigegeben und stellen somit klares und sauberes Wasser für rund ein Jahr zur Verfügung.
Moose lieben Wasser. Sie wachsen üppig an Baumsockeln und feuchten Felsen. Sie gehören zu den ersten Pflanzen, die sich von der primitiven Wasserpflanze weiterentwickelt haben und sich an das Leben an Land angepasst haben. Ihre Wurzeln dienen in erster Linie dazu, Halt an der jeweiligen Oberfläche zu bieten, denn Wasser und Nährstoffe werden einfach durch ihre Blätter aufgenommen. Während Dürreperioden ruhen sie. Millionen von winzigen staubartigen Sporen werden vom Wind fortgetragen, um sich auf kühlen feuchten Felsen niederzulassen, wo sie dann wieder keimen können.
Hier gibt es eine Felsformation, die man durch den dichten Nebel kaum erkennen konnte. Sie wird Pha-Ngam Noi genannt. Im Laufe der Jahre haben Erosionen, Wind und Wasser viel vom Boden und den Felsen dieses Hangs abgetragen und somit eine langlebige Formation aus Fels-Zwillingen hinterlassen.
Anders als Bäume investieren Lianen keine Energie um einen dicken Stamm zu bilden. Stattdessen wachsen sie in die Länge, klammern sich an Bäumen fest und klettern empor, bis sie das Blätterdach erreichen und kostbares Sonnenlicht erhaschen. Die Lianen bilden ein Netzwerk aus Schnellstraßen durch die Lüfte, mit dessen Hilfe Eichhörnchen und Zibetkatzen schnell von Baum zu Baum gelangen können.
Auch die Atmosphäre in dem Urwald war einfach atemberaubend. Man ist fern ab von Städten und vielen Menschen. All der Stress und die ständige Reizüberflutung größerer Städte Thailands scheinen hier einfach zu verschwinden wie Dreck, der vom Regen weggespült wird. Die Luft ist rein und aufgrund der Höhe des Berges (2565m) sogar relativ frisch. Das Dunkelgrün der Pflanzen in Verbindung mit dem gelegentlichen Braun der Bäume und der Erde haben durch den dichten Nebel eine tief entspannende Wirkung. Man hört nichts als das ständige Tropfen des Regens auf den Blättern, in der Ferne kleine Gebirgsbäche und -flüsse und das Zwitschern einiger Vögel.
Dort zu sein ist nach Städten wie Bangkok und Chiang Mai, in denen man unter ständigem Einfluss von Geräuschen, Gerüchen und unzähligen Eindrücken steht, eine wunderbar erfrischende Abwechslung.