Trauerzeremonie für den König
Während meiner ersten Woche in Bangkok gestaltete es sich schwierig, wirklich etwas zu unternehmen, denn ich kam genau während einer einwöchigen Trauerzeremonie hier an. Es ging um die Einäscherung von Bhumibol Adulyadej, der letzte König Thailands, der vor ziemlich genau einem Jahr im Alter von 88 Jahren starb. Ca. 70 Jahre lang war er König und so wurde nach seinem Tod eine offizielle einjährige Trauerperiode für ganz Thailand angeordnet, die genau in dieser Woche gipfelte. Der Höhepunkt war die große Einäscherung des einbalsamierten Königs, zu der sich Menschen aus ganz Thailand in Bangkok versammelten. So wurde der Körper in einem über 200 Jahre altem, hölzernen Wagen von zeremoniell gekleideten Menschen an roten Seidenbändern durch die Straßen Bangkoks bis zum Scheiterhaufen gezogen, der dann vom neuen König, Bhumibols Sohn, entfacht wurde. „Scheiterhaufen“ kommt dem, was dort errichtet wurde, eigentlich nicht einmal nahe. Es war eher ein hölzerner Tempel; 50 Meter hoch und vergoldet. Mehrere Künstler arbeiteten wochenlang daran. Insgesamt wurden ungefähr 78 Mio. Euro (!) für die Zeremonien ausgegeben!
Als „Ausländer“ war es fast unmöglich, diesen Zeremonien beizuwohnen, da der Eintritt lieber den zehntausenden trauernden Thailändern vorbehalten wurde. Verständlich.
Auch im öffentlichen Leben und Straßenverkehr hatte die Trauerperiode Auswirkungen. Zum einen trug jeder Schwarz. Wirklich JEDER, bis auf ein paar Touristen, die von dem ganzen Trubel vorher nichts gehört hatten. Und wenn ein Fahrzeug mit einem Mitglied der Königsfamilie oder der Asche des Königs die Straße entlangfuhr, mussten sich alle Passanten auf den Boden setzen bis die gesamte Kolonne aus Royalen und Polizei-Fahrzeugen vorbeigezogen war. Das wurde stets von hunderten Soldaten und freiwilligen Helfern sichergestellt, die sich den gesamten Tag über an allen größeren und eigentlich auch kleineren Straßen aufhielten. Einmal saß ich über 40 Minuten da. Eigentlich wollte ich mir nur ein paar Nudeln vom Imbiss gegenüber holen...
Bangkok kann man nicht erobern - es erobert dich!
Die Trauerperiode hat mir jedoch die Möglichkeit gegeben, mich an das Klima und das Wetter zu gewöhnen und über den Jetlag hinwegzukommen. Das vielfältige Essen ist super lecker, die schwüle Hitze lässt sich aushalten und mein momentanes Hostel ist wunderbar: Here Hostel Bangkok. Komfortabel, gute Lage, etwas alternativ und zudem noch günstig. Ein echter Geheimtipp! Auch die anderen Reisenden sind sympathisch und lieben das Hostel eben so sehr wie ich.
Ansonsten ist Bangkok extrem spannend und vielfältig, voller Chaos und Trubel. Alles ist ständig in Bewegung und Veränderung. Da ich mich auf meiner Reise auf Neues einlassen möchte, ist hier genau der richtige Start für mich! Die Stadt hat mich in ihren Bann gezogen, mich erobert. Nur eins ist bisher noch gewöhnungsbedürftig: die stickige Luft.
Wer in Bangkok den landestypischen Alltag authentisch miterleben möchte, sollte sich auf einen der vielen Märkte begeben. Ich hatte bisher kaum Zeit, viele der Märkte kennen zu lernen, habe aber schon viele Empfehlungen für folgende Märkte erhalten:
- Chatuchak Weekend Markt: Der Beliebteste
- Pratunam Market Bangkok: Der Textilmarkt
- Klong Toey Fresh Market: Für Feinschmecker
- Khlong San Market: Straßenmarkt der Einheimischen
- Patpong Nachtmarkt: Für Nachtschwärmer
- Bangkok Farmers Markt
Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es weiter geht und melde mich schnellstmöglich wieder mit einem Blogartikel zurück. Bis dahin könnt ihr auf den WACA Social Media Kanälen erfahren, wie es weiter geht!
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PS: Morgen geht es in eine der nördlichsten und schönsten Städte Thailands, nach Chiang Mai! Lasst euch überraschen...